Marmara Region

Ein Geheimtipp für Türkei Urlauber

Neben der allseits bekannten und von All-Inclusive Hotels gesäumten Südküste der Türkei, stellt die geografisch nah am Bosporus gelegene Marmara Region eher einen Geheimtipp dar.

Doch bieten die vielen, kleinen Inseln mit ihren verträumten Buchten und malerischen Sandstränden eine ansehnliche Landschaft, in der ein ruhiger Urlaub garantiert ist. Neben der Weltstadt Istanbul mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten ist somit auch für ein Abenteuer abseits des Trubels gesorgt.

Der Name kommt von der Marmorinsel Prokonnessos, deren Marmor als Grundstein für viele Bauten der Antike, mitunter der Hagia Sophia, genutzt wurde.

Istanbul und die Prinzeninseln

Istanbul ist wie kaum eine andere Stadt Sinnbild für das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen. Das einst als Kolonialstadt Griechenlands gegründete Byzantion wurde später als Konstantinopel zur Hauptstadt des Römischen Reiches und stellt seit jeher die Verbindung zwischen Europa und Vorderasien dar. Der Bosporus dient hierbei als Grenze, sodass Istanbul auf zwei Kontinenten liegt.

Als Metropole der Weltreligionen bietet die Stadt eine Vielzahl von Gotteshäusern, von denen auch der Großteil als Tourist besucht werden kann. Seit etwa 60 Jahren ist die 1500 Jahre alte Hagia Sophia ein Museum, wobei sie zuvor als Moschee von den Osmanen genutzt wurde. Der Eintrittspreis beträgt 40 türkische Lira.

Aber auch die Blaue Moschee gleich neben der Hagia Sophia ist absolut sehenswert und kann sogar außerhalb der Gebetszeiten kostenlos besichtigt werden. Als Heimat und Residenz der Sultane war der Topkapi Palast über 600 Jahre lang das Zentrum des osmanischen Herrschertums und in ihm ist heute noch ein Teil des osmanischen Goldschatzes. Gegen eine Gebühr kann neben dem Museum auch der Harem besucht werden. Natürlich darf der große Basar in Istanbul nicht außen vor gelassen werden. Auf diesem kann nahezu alles erstanden werden was das Herz begehrt.

Fernab vom Trubel und Lärm der Hauptstadt befinden sich die Prinzeninseln. In nur einer Stunde kann per Fähre auf eine der neun Inseln übergesetzt werden. Da hier keine Autos erlaubt sind, wird entweder auf Pferdekraft per Kutsche gesetzt, oder die Insel mit dem Fahrrad erkundet. Die ausladende Hafengegend mit den darum liegenden Sandstränden und Restaurants sind ein wahres Highlight am Abend. Tagsüber lohnt es sich das Griechisch-Orthodoxe Kloster an der Inselspitze zu besuchen.

UNESCO Weltkulturstadt Bursa

Als Geburtsstätte des osmanischen Reiches ist die Stadt Bursa fest in der Historie der Türkei verankert. Die eher im Süden des Marmaragebietes liegende Stadt beherbergt mit dem grünen Mausoleum und der grünen Moschee zwei wunderschöne Wahrzeichen. Neben diesem großen Mausoleum gibt es noch zahlreiche andere, in denen die Gebeine osmanischer Sultane zur Ruhe gebettet sind.

Weiterhin ist die Stadt kulinarisch nicht aus der türkischen Küche wegzudenken. Hier wurde im 19. Jahrhundert der senkrecht stehende Dönerspieß erfunden.

Etwas am Rand der Stadt liegt Cumalikizik, ein altes osmanisches Dorf mit Häusern, die noch ganz nach der damaligen Baukunst errichtet wurden. Skifahren ist am 2500 Meter hohen Aladag ebenfalls möglich, womit Bursa zu einer sehr abwechslungsreichen Stadt wird. Das Marmarameer ist von hier aus nur etwa eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt.

Marmarameer

Die Marmarainseln

Die Marmarainseln befinden sich im südlichen Marmarameer und bieten neben den Marmorsteinbrüchen auch viel Vegetation und Kultur. Insgesamt gibt es 12 größere und kleinere Inseln, zu denen von Istanbul, Erdek und Tekirdag Fähren abfahren.

Auf der Marmara Insel wird seit 2000 Jahren der Prokonnessos Marmor abgebaut, wobei die Steinbrüche eine Art Freilichtmuseum darstellen. Am Hafenort Saraylar findet sich dazu auch der Palast des Bergbauleiters. Beim Erkunden der Inseln werden inmitten von Olivenbäumen und großen Eichen auch weitere Steinbrüche zu sehen sein. Für Badespaß ist im kleinen Fischerdorf Gündogdu mit seinen malerischen Buchten gesorgt.

Auf Pasalimani gibt es die antike Stadt Prokonnessos zu besichtigen. Rund um die Insel laden wunderschöne Naturstrände zum Baden ein. Avsa stellt die drittgrößte Insel dar und ist sehr naturbelassen. Ideal für eine Wanderung durch die Wälder oder einen Ausflug in der Stadt Avsa.

Canakkale und die Dardanellen Meerenge

Durch die gute Lage ist Canakkale während der Saison gut besucht. Von hier aus gehen viele Erkundungsreisen nach Troja ab und auch andere Orte im Süden und Südwesten der Marmara Region können von hier aus gut erreicht werden. Neben der Festung stellt der Hafen mit dem Originalnachbau des trojanischen Pferdes das Highlight von Canakkale dar. Weiterhin ist das Troja Museum empfehlenswert, da hier die meisten Fundstücke aus der antiken Stadt zu sehen sind.

An der Dardanellen Meerenge finden sich klare Gewässer und Sandstrände zum Baden wieder. Geschichtlich ein sehr interessanter Punkt, da hier unter anderem die berühmte Schlacht von Troja ihren Anfang fand.

Trojanisches Pferd

Gallipoli-Halbinsel

Auf der europäischen Seite findet sich die Halbinsel Gallipoli, welche für die Türkei besonders historisch eine ganz besondere Bedeutung hat. Um im 1. Weltkrieg nach Istanbul vordringen zu können, haben die Briten, Franzosen, Australier und Neuseeländer versucht diesen strategisch wichtigen Punkt zu erobern. Bei dieser Schlacht waren mehrere tausende Opfer auf beiden Seiten zu beklagen.

Jährlich finden Gedenkveranstaltungen statt, zu denen sich die Länder beider Seiten einfinden, um ihren Vorfahren zu gedenken.
Ein sehr geschichtsträchtiges Gebiet am Marmarameer.

Thrakien mit den Ruinen von Troja

Alles westlich vom Bosporus ist sozusagen Thrakien. Besonders Tekirdag mit seinen Weinanbaugebieten und die Moschee in Edirne sind hier sehenswert.
Auf der anderen Seite nahe Canakkale, sind die Ruinen von Troja zu finden. Täglich finden Führungen und Ausflugsreisen hierhin statt. Definitiv eine Attraktion am Marmarameer.

Reisetipps

Durch die etwas kälteren Wassertemperaturen sind die Badegelegenheiten nicht ganz so attraktiv, wie die an der Südküste der Türkei. Hierbei muss man etwas abgehärteter sein. In den Sommermonaten und am Wochenende sind vor allem die Prinzeninseln besonders voll, hier lohnt es sich auf die kleineren Marmarainseln auszuweichen, wenn man etwas Ruhe sucht. Wer mit dem eigenen Boot kommt, muss sich auf wenig Anlegemöglichkeiten einstellen. Am besten ist es, wenn die Reise von selbst ab Istanbul geplant wird. Von hier fahren regelmäßig Busse zu allen interessanten Orten in der Region.

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