Ist der Urlaub in der Türkei gefährlich? 0 1851

In der Türkei wurde jüngst erneut ein Deutscher festgenommen, der in das Land einreisen und eigentlich nur Urlaub machen wollte. Derzeit hat die Türkei ungefähr ein halbes Dutzend Deutsche in Haft – aber ist der Urlaub im Land am Bosporus allgemein gefährlich?

Der 36 Jahre alte Osman B. wollte zusammen mit seiner Familie in Antalya seinen Urlaub verbringen und wurde bei der Einreise festgenommen – er sitzt jetzt in Polizeihaft. Der Grund dafür: laut türkischen Behörden soll Osman B. Bei Facebook anti-türkische Terrorpropaganda verbreitet haben. Mehrere Jahre Haft drohen dem Mann nun. Weitere Deutsche sitzen wegen ähnlicher Vorwürfe in türkischen Gefängnissen.

Die türkischen Badeorte, aber auch die Metropolen melden nach der Flaute der vergangenen Jahre inzwischen wieder steigende Zahlen, viele Hotels und Pensionen sind gut gebucht – und vor allem deutsche Urlauber zieht es wieder in die Türkei. Da scheint es zunächst wenig verständlich, wie die türkischen Behörden mit deutschen Touristen umgehen. Immerhin – das sollte das Ziel sein – möchte die Türkei viele zahlende Besucher aus dem Ausland in Empfang nehmen.

Badeurlauber haben nichts zu befürchten

Die türkische Regierung versichert dazu, dass normale Badeurlaube nichts zu befürchten haben. Deutsche mit türkischer Abstammung kämen dabei schon eher ins Visier der Behörden, gleiches gilt für Deutsche, die sich in Organisationen einbringen, die türkei-kritisch gestimmt sind. In Ankara ist man davon überzeugt, dass es eine Vielzahl an Staatsfeinden gibt – vor allem unter Türken und türkischstämmigen Menschen im Ausland.

Diese stellen eine Bedrohung dar, die man durch die Festnahmen aushebeln wolle.

Offen ausgesprochen wurde das schon im Früjhahr durch den türkischen Innenminister Soylu. Die Aktivitäten der PKK in Deutschland waren damals bereits ein Aspekt.

Zur Recherche werden dabei vor allem die Sozialen Netzwerke wie Facebook genutzt. Dabei kann theoretisch ein Like bereits ausreichen und man gerät in das Visier der türkischen Behörden. Ebenso beobachte man aber auch Kundgebungen in Deutschland, die von der PKK oder anderen Organisationen veranstaltet werden. Wer sich pro-kurdisch engagiert, könnte demnach bei der Einreise Probleme bekommen.

Das bedeutet aber auch: wer sich nichts zu schulden kommen lässt, der kann in der Türkei einen erholsamen Urlaub verbringen und braucht sich keine Sorgen machen. Somit steht dem Badeurlaub an der türkischen Riviera nichts im Wege.

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