Zinssenkung in der Türkei kann Inflation beflügeln 0 1125

Der neue Notenbank-Chef der Türkei, Murat Uysal, hat die Zinsen in der Türkei deutlich gesenkt. Für die Lira und für die Inflation kann das schwerwiegende Folgen haben. Laut Uysal sollen die geldpolitischen Mittel der Türkei nach wie vor unabhängig genutzt werden, damit die Preise stabil gehalten werden können. Davon ist inzwischen aber nicht mehr unbedingt auszugehen.

Der Leitzins in der Türkei wurde in der vergangenen Woche um 4,25 Prozent gesenkt, liegt nun bei 19,75 Prozent. Beobachter hatten im Vorfeld gerade einmal mit einer Senkung um 2,5 Prozentpunkte gerechnet.

Was bedeutet das für die Lira?

Für die türkische Lira könnte die Senkung deutlich Folgen haben. Direkt nach der Senkung verlor die Währung bereits 0,4 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar. Danach ging es aber ein Stück ins Plus.

Der Kursgewinn wird laut Analysten durch ein gesteigertes Interesse an Anlagemöglichkeiten erklärt. Aber: eine solche Phase kann auch schnell wieder vorbei sein. Bei der Commerzbank kann man die Markt-Reaktion indes nicht nachvollziehen.

Es wird inzwischen gar ein Boomerang Effekt befürchtet. Die Inflationsrate der Türkei lag zuletzt bei rund 16 Prozent. Im Oktober 2018 waren es noch rund 25 Prozent. Die Wirtschaft hatte sich also erholt.

In den kommenden Monaten könnte die Inflation nun also wieder zunehmen und die Wirtschaft in der Türkei ins Wanken bringen. Der türkische Präsident Erdogan fordert in der Zwischenzeit weitere Zinssenkungen.

Was bedeutet die Senkung der Zinsen für Touristen?

Für Touristen dürfte die Senkung des Leitzinses zunächst einmal keine großen Veränderungen bedeuten. Schwächelt die türkische Wirtschaft allerdings wieder deutlicher, bedeutet das unter Umständen Preisvorteile für Urlauber.

Wenn die Lira an Wert verliert, hat der Euro einen höheren Wert und in der Türkei lassen sich eventuell vermehrt Schnäppchen machen. Nicht nur der Urlaub an sich könnte auf diese Weise preiswerter möglich sein, auch könnten die Preise in Restaurants, Cafés und Co. sinken.

Was für Urlauber dann einen erschwinglichen und preiswerten Urlaub bedeutet, kann für türkische Gastronomen, Hotelbetreiber und Co. zu einem Problem werden. Sie sind auf die Einnahmen angewiesen. Sinken diese, brechen auch die Gewinne ein.

Wer sich nicht mehr halten kann, muss schließen oder Personal entlassen. Das wiederum könnte die Auswahl an Hotels oder auch den dort gebotenen Service beeinflussen.

In dieser Hinsicht hat die Senkung des Leitzinses in der Türkei – vor allem auf lange Sicht – mitunter doch einen Effekt auf alle, die das Land besuchen und beispielsweise nur für einen längeren Urlaub vor Ort sind.

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